Oktober 2023

231010

ENERGIE-CHRONIK


Netzentgelte werden mit 5,5 Milliarden Euro Zuschuss konstant gehalten

Die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, 50Hertz, TenneT und TransnetBW veröffentlichten am 5. Oktober ihre vorläufigen Netzentgelte für 2024. Demnach werden diese im nächsten Jahr bei 3,19 Cent pro Kilowattstunde liegen. Das entspricht einer Steigerung um lediglich rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr, als sie 3,12 Cent pro Kilowattstunde betrugen. Allerdings kommt diese annähernde Konstanthaltung nur unter der Voraussetzung zustande, dass die Bundesregierung wieder einen erheblichen Zuschuss zu den Netzkosten leistet, die weitaus stärker gestiegen sind. Im vergangenen Jahr hatte dieser Zuschuss 13 Milliarden Euro betragen (221009). Für 2024 wird er mit 5,5 Milliarden Euro veranschlagt.

Hauptursache sind anhaltend hohe Brennstoffkosten

Die Berechnung der bundeseinheitlichen Übertragungsnetzentgelte ergibt sich aus der Prognose der Kostenbasis (Erlösobergrenze) und den voraussichtlichen Absatzmengen. Für das Jahr 2024 erwarten die Übertragungsnetzbetreiber bei der Erlösobergrenze zwar im Vergleich zum Jahr 2023 gesunkene Kosten, die aber weiterhin sehr hoch sind. Die Hauptursache dafür sei das anhaltend hohe Preisniveau auf den Brennstoff- und Strommärkten. Dieses wirke sich insbesondere auf die Kosten für Redispatch, Netzreserve, Vorhaltung von Regelleistung und Beschaffung von Verlustenergie aus.

Für den zugesagten Zuschuss fehlt noch die gesetzliche Grundlage

Die vorläufigen Netzentgelte 2024 wurden unter Berücksichtigung des zu erwartenden Zuschusses ermittelt, wie er sich aus einem Beschluss der Bundesregierung zur anteiligen Deckung der Übertragungsnetzkosten ergibt. Sie stehen aber noch unter dem Vorbehalt, dass die dafür erforderliche gesetzliche Grundlage bis zum 6. Dezember 2023 vorliegt. Wenn diese fehlt, werden sich die endgültigen bundeseinheitlichen Übertragungs-Netzentgelte für 2024 "entsprechend erhöhen". – Wie hoch das Netzentgelt dann ohne den Zuschuss ausfallen würde, war der Pressemitteilung der vier Übertragungsnetzbetreiber leider nicht zu entnehmen. Ungewiß ist bisher auch noch die Höhe der Netzentgelte, die von den Verteilnetzbetreibern verlangt werden.

 

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