Mai 2003

030510

ENERGIE-CHRONIK


"Weltweit größter Solarpark" in Bayern eingeweiht

In Hemau bei Regensburg wurde am 29. April im Beisein des bayerischen Umweltministers Werner Schnappauf (CSU) ein Solarzellen-Park mit einer Peak-Leistung von knapp vier MW eingeweiht. Nach Angaben des Betreibers Voltwerk AG handelt es sich um den weltweit größten Solarpark. Bisher sei die Spitzenposition von einem Projekt in Serre bei Salerno in Italien mit 3,3 MW gehalten worden.

Der Solarpark auf dem Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots umfaßt 40 Photovoltaik-Anlagen, die jeweils eine Spitzenleistung von 99,36 kW erbringen können und aus insgesamt 32.740 polykristallinen Solarmodulen der Firma BP Solar bestehen. Die Einspeisung erfolgt ins Netz der E.ON Bayern AG. Die jährliche Stromerzeugung wird mit 94.889 Kilowattstunden pro Anlage bzw. 955 Kilowattstunden pro Kilowatt installierter Peak-Leistung angegeben. Da die Einspeisungsvergütung für Solarstrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 48,1 Cent/kWh beträgt, errechnet sich so ein Betrag von 45.642 Euro pro Anlage. Die Kosten des Projekts werden mit rund 18,4 Millionen Euro beziffert. Die Voltwerk AG bietet Investoren die Beteiligung als Kommanditist an einer Betreibergesellschaft in der Rechtsform einer GmbH & Co KG an. Die Dauer der Beteiligung ist auf den Zeitraum von zwanzig Jahre festgelegt, für den nach der derzeit geltenden gesetzlichen Regelung der Anspruch auf die Zahlung der Einspeisungsvergütung besteht.

Die Voltwerk AG wurde 1998 unter dem Namen "Heidelberg Solar" gegründet und ist ein Unternehmen der Conergy Gruppe, die ihrerseits Photovoltaik-Module, Wechselrichter und Befestigungssysteme anbietet. Neben zwanzig Windkraftanlagen betreibt sie an verschiedenen Orten Solaranlagen. Zuletzt hatte sie im September 2002 in Hohenfels/Sonnen bei Passau einen Solarpark mit einer Gesamtleistung von 1,75 MW (peak) in Betrieb genommen (011014).

Beitrag der Photovoltaik zur Stromversorgung weiterhin unbedeutend

Im Jahr 2001 gab es in Deutschland 25.208 private Photovoltaik-Anlagen mit einer Spitzenleistung von insgesamt 103 MW, die 55 Millionen Kilowattstunden ins Netz der Stromversorgung einspeisten. Hinzu kamen 4.547 Anlagen der Stromversorger, die zusammen eine Spitzenleistung von 22,3 MW erreichten und 12,9 Millionen Kilowattstunden erzeugten. Alle Photovoltaik-Anlagen zusammen trugen mit 68 Millionen Kilowattstunden zur Stromversorgung bei, womit sich ihre Erzeugung gegenüber dem Vorjahr (32 Mio. kWh) mehr als verdoppelte. Dennoch blieb der Beitrag der Photovoltaik zur allgemeinen Stromversorgung mit einem Anteil von 0,01 Prozent weiterhin völlig unbedeutend.

Schwerpunkt der Photovoltaik in Süddeutschland

Bei der räumlichen Verteilung der Photovoltaik-Anlagen gibt es in Deutschland ein ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle: Von den insgesamt 49.888 Anlagen, welche die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen des 100.000-Dächer-Programms vom 1. Januar 1999 bis zum 31. MÄrz 2003 bewilligte , entfielen gut zwei Drittel auf die Bundesländer Bayern (21.106) und Baden-Württemberg (12.369). Es folgten Nordrhein-Westfalen (5.514), Niedersachsen (3.678), Hessen (2.439) und Rheinland-Pfalz (1.650). Die installierte Peak-Leistung von insgesamt 227,8 MW verteilt sich in ähnlich ungleicher Weise auf die Bundesländer.