April 2025 |
250405 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der US-Hersteller Tesla hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 weltweit 13 Prozent weniger Elektroautos verkauft als im ersten Quartal des Vorjahrs. Da der Unternehmenschef Elon Musk dem Abwärtstrend mit Preissenkungen begegnen wollte, verringerte sich der Umsatz sogar um 20 Prozent. Der Nettogewinn sank deshalb im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Drittel von 1,4 Milliarden auf 409 Millionen Dollar. Der Kurs der Tesla-Aktie, der im Dezember noch bei 461 Dollar lag, hatte sich bis Ende April mehr als halbiert.
Auf der Quartalskonferenz räumte Musk ein, dass der dramatische Einbruch mit seiner neuen Tätigkeit für das autokratische Regime im Weißen Haus zu tun hat: "Wie alle wissen, gab es einen Rückschlag aufgrund meiner Arbeit für die Regierung." Er meinte damit das von ihm geleitete "Department of Government Efficiency", das im Auftrag des US-Präsidenten Donald Trump Tausende von Regierungsangestellten Knall auf Fall entlassen hat, die für überflüssig erachtet wurden oder aus anderen Gründen den neuen Machthabern nicht genehm waren. Zugleich kündigte Musk an, dass er sich künftig wieder stärker seiner Tätigkeit als Tesla-Vorstandsvorsitzender widmen werde.
In Deutschland hat Musk vor allem mit seiner massiven Propaganda für die rechtsextreme AfD oder mit der Beschimpfung des Bundespräsidenten als "antidemokratischer Tyrann" Empörung ausgelöst (250102). Hier ging der Absatz von Tesla-Elektroautos im ersten Quartal um 62 Prozent zurück. Betrachtet man nur den Monat März, sanken die Tesla-Neuzulassungen gegenüber den Vorjahresmonat um 43 Prozent, obwohl gleichzeitig die Gesamtzahl neuer Batteriefahrzeuge (BEV) um 35,5 Prozent zunahm. Noch stärker war der Tesla-Rückgang in den Niederlanden (- 61 %), Schweden (-64 %), Dänemark (-66 %), Schweiz (- 66 %) und Belgien (- 69 %).
Die Europäische Kommission verurteilte am 23. April die US-Konzerne Apple und Meta zu Bußen in Höhe von insgesamt 700 Millionen Euro, weil sie nicht bereit waren, die Bestimmungen des Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) einzuhalten, das im Oktober 2022 als EU-Verordnung erlassen wurde. Das Unternehmen Apple muss 500 Millionen Euro zahlen, weil es die Entwickler von Apple-Apps faktisch dazu genötigt hat ihre Software nur über den Apple-Shop zu den dort verlangten Preisen anzubieten. Bei Meta wird die Buße von 200 Millionen Euro damit begründet, dass die Nutzer der Plattformen Facebook und Instagram zur Zahlung einer monatlichen Gebühr gezwungen wurden, wenn sie einer Abschöpfung ihrer Daten mit der Einblendung personalisierter Anzeigen nicht zustimmen wollen.
Die Chefs der beiden Konzerne, Tim Cook (Apple) und Mark Zuckerberg (Meta), gehören zu den Big-Business-Größen, die Donald Trump mit ihren Spenden den Wahlsieg ermöglichten. Zusammen mit Elon Musk (Tesla), Jeff Bezos (Amazon) und Sundar Pichai (Google) bekamen sie deshalb bei Trumps Amtseinführung besondere Ehrenplätze zugewiesen (250101). Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" hatte Zuckerberg im März die Trump-Regierung um "aggressive" Unterstützung gebeten, als bekannt wurde, dass die EU-Kommission die Verhängung einer Geldbuße gegen Meta beabsichtigt. Daraufhin tauchte der "Digital Markets Act" in der Liste von Handelshemmnissen auf, mit der Trump Anfang April die Erhebung eines generellen Zolls von zwanzig Prozent auf Einfuhren aus der EU begründen wollte.
Der vorläufige Befund, dass Apple und Meta gegen das Gesetz über digitale Märkte verstoßen haben, war beiden Unternehmen schon Mitte vorigen Jahres mitgeteilt worden. Da es vorerst dabei blieb, wurde bereits darüber spekuliert, ob die EU-Kommission möglicherweise aus Angst vor dem exzentrischen US-Präsidenten zögern würde, entsprechende Sanktionen gegen Firmen-Bosse aus dessen Entourage zu verhängen.