April 2023

230411

ENERGIE-CHRONIK


Verdacht auf Marktmanipulation bei Regelenergie

Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt gegen die Energie Baden-Württemberg (EnBW), weil diese Strom für Regelenergie zu mißbräuchlich überhöhten Preisen verkauft haben soll. Wie am 25. April zuerst die "Stuttgarter Zeitung" berichtete, hat sie deshalb zusammen mit dem Bundeskartellamt Geschäftsräume der EnBW und die Wohnungen von drei Beschuldigten durchsucht. Verdächtigt würden Mitarbeiter aus dem Stromhandelsbereich. Die EnBW ist mit Abstand der größte Anbieter von Sekundär- und Minutenregelreserve für das deutsche Übertragungsnetz, gefolgt von RWE, Vattenfall und Uniper (220209).

Eine Sprecherin der EnBW bestätigte der "Deutschen Presse-Agentur", dass eine derartige Durchsuchung am 25. Januar stattgefunden hat. Der Anlass seien kurzfristige hohe Preisschwankungen für Regelenergie im Jahr 2021 gewesen, die aus Sicht der Behörden einer genaueren Untersuchung bedürften. Die EnBW sei aber zuversichtlich, dass sich die erhobenen Vorwürfe als haltlos erweisen werden und habe "großes Interesse an einer vorbehaltlosen, umfassenden, absolut vollständigen und schnellen Klärung der Sachverhalte".

Das Bundeskartellamt bestätigte, mit der Staatsanwaltschaft Mannheim und der Kriminalpolizei "einen Energieversorger" durchsucht zu haben. Seine Beteiligung sei aufgrund des gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss erfolgt, der einen Anfangsverdacht für einen Wettbewerbsrechtsverstoß voraussetze. "Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung", betonte die Behörde. Eine solche Durchsuchung diene der Aufklärung des Sachverhalts und bedeute nicht, dass die Vorwürfe tatsächlich zutreffend sind.

 

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