Januar 2017

170106

ENERGIE-CHRONIK


Steag darf Kraftwerke Bexbach und Weiher nicht stillegen

Die Steag muß zwei der fünf Steinkohle-Blöcke, deren Stillegung sie im November angemeldet hat (161115), vorerst weiter betreiben. Wie sie am 20. Januar mitteilte, hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion die beiden saarländischen Kraftwerke Bexbach (721 MW) und Weiher (656 MW) als systemrelevant eingestuft. Vorerst muß ihre Betriebsbereitschaft bis Anfang November 2019 aufrechterhalten werden.

Dagegen hat Amprion erwartungsgemäß keine Einwände gegen die Stillegung der beiden älteren Blöcke des Kraftwerksteils "West" mit 640 MW in Voerde, wo auf Betreiben des Miteigentümers und Alleinabnehmers RWE bereits die beiden moderneren Blöcke A und B mit 1390 MW angemeldet wurden. Dasselbe gilt für den Steinkohle-Block Herne 3 mit 280 MW.

Einschließlich Bexbach und Weiher gelten nun insgesamt 21 Kraftwerke mit einer Leistung von 4.781 MW als systemrelevant und dürfen deshalb nicht stillgelegt werden. Sieben davon betreibt EnBW und fünf Uniper (E.ON). Mit Ausnahme des Vattenfall-Gasturbinenkraftwerks Thyrow (184 MW), das vorläufig noch als Schwarzstartreserve für das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde benötigt wird, befinden sich alle im Süden Deutschlands.

Insgesamt enthält die "Kraftwerksstilllegungsanzeigenliste" der Bundesnetzagentur derzeit 69 Kraftwerke mit einer Leistung von 18.282 MW. Davon wurden 24 Blöcke mit 5.577 MW bereits endgültig stillgelegt. Weitere 27 Blöcke mit 6.593 MW sind zur endgültigen Stillegung vorgesehen. Bei 18 Blöcken mit 6113 MW ist die Stillegung vorläufig geplant.

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und ihre Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) begrüßten die Entscheidung von Amprion und werteten sie als "Erfolg unserer gemeinsamen Bemühungen". Die Kraftwerke Bexbach und Weiher hätten damit für mindestens zwei Jahre Planungssicherheit. Die Entscheidung verdeutliche, "daß Kohlekraftwerke nach wie vor eine wichtige Brückenfunktion bei der Energiewende haben".

 

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