Juni 2013

130609

ENERGIE-CHRONIK


 

 

Insgesamt 48 Bürgermeister, Landräte und sonstige Bevollmächtigte haben am 24. Juni in Paderborn den Beitritt ihrer Kommunen zum neuen Unternehmen Westfalen Weser Energie GmbH & Co KG erklärt. Größte Anteilseigner sind die Städte Paderborn und Herford, die auf diesem Gruppenfoto in der ersten Reihe durch ihre Bürgermeister Heinz Paus (5.v.l.) und Bruno Wollbrink (4.v.l.) repräsentiert werden.

Foto: SW Herford

Netz der E.ON Westfalen-Weser gehört jetzt 48 Kommunen

Die seit eineinhalb Jahren laufenden Verhandlungen zur Übernahme des Regionalversorgers E.ON Westfalen Weser AG durch die bisherigen kommunalen Minderheitsgesellschafter (120104) sind abgeschlossen. Am 24. Juni erklärten 48 Gemeinden und Landkreise ihren Beitritt zu dem neuen kommunalen Unternehmen "Westfalen Weser Energie GmbH & Co KG", das seinerseits zwei Tage später mit dem E.ON-Konzern einen Kaufvertrag über dessen bisherige Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 62,8 Prozent unterzeichnete. Die Kommunen übernehmen allerdings nur das Netz und die Eigenerzeugung des Regionalversorgers. Die E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH sowie weitere durch E.ON Westfalen Weser AG gehaltene Beteiligungen werden an E.ON zurückverkauft. Nach Angaben von E.ON reduziert sich dadurch der Kaufpreis um fast die Hälfte des gesamten Unternehmenswerts auf 360 Millionen Euro.

Die neue "Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG" wird sich somit im wesentlichen auf den Netzbetrieb beschränken, den die Tochter "Westfalen Weser Netz GmbH" übernimmt, während die "Westfalen Weser Anlagen GmbH" als Eigentümer von Netz und Kraftwerken auftritt und die "Energieservice Westfalen Weser GmbH" für die Erzeugung zuständig wird. Die Strom- und Gasverbraucher der regionalen Verteilnetze werden im übrigen weiterhin von E.ON beliefert, sofern sie keine Stadtwerke-Kunden sind oder einen anderen Lieferanten gewählt haben. "Das kommunalisierte Unternehmen wird zukünftig in den Geschäftsfeldern Strom- und Gasvertrieb nicht in Konkurrenz zu den Stadtwerken vor Ort treten", hieß es dazu in einer Pressemitteilung der Stadtwerke Herford und Paderborn. "Somit ergeben sich für die örtlichen Kommunen Perspektiven für weitere Rekommunalisierungen oder interkommunale Kooperationen."

Zu den Altaktionären sind 13 Kommunen neu hinzugekommen

Unter den 48 Anteilseignern der "Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG" halten die Stadt Paderborn mit 22,3 Prozent und die Stadt Herford mit 21,3 Prozent die größten Anteile. Die beiden Städte besaßen schon bisher über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft 21,2 Prozent der Aktien an der E.ON Westfalen Weser AG. Weitere 16 Prozent waren im Besitz von 33 weiteren kommunalen Gebietskörperschaften. Neu hinzugekommen sind jetzt 13 Städte und Gemeinden.

Die E.ON Westfalen Weser AG entstand vor zehn Jahren aus der Verschmelzung der Regionalversorger Wesertal (Hameln), Pesag (Paderborn) und EMR (Herford) (120104). Das Unternehmen, das auch in der Trinkwasser- und Wärmeversorgung tätig ist, hat seinen Hauptsitz in Paderborn und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter. Der nunmehr verkaufte Netzbetrieb umfaßt rund 31.500 Kilometer Strom- und 4.000 Kilometer Gasnetze in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die ebenfalls verkaufte Erzeugungssparte besteht aus einem Gaskraftwerk und Erneuerbaren Energien.

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