Mai 2005

050514

ENERGIE-CHRONIK


Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Windkraft-Firmen

Die Staatsanwaltschaft Stade ermittelt gegen Vorstand und Aufsichtsrat der Plambeck Neue Energien AG wegen des Verdachts der Untreue. Am 19. Mai durchsuchte sie die Geschäftsräume des Unternehmens in Cuxhaven und beschlagnahmte Unterlagen. Den Hintergrund bilden Vorwürfe, wonach Plambeck die Bilanz geschönt hat, indem Forderungen an Tochterfirmen, die Windparks betreiben, viel zu hoch angesetzt wurden. Wie die Geschäftsleitung am 20. Mai mitteilte, ist es ihr trotz der seit Februar bekannten Vorwürfe gelungen, Verhandlungen über einen zusätzlichen Bankkredit in Höhe von 4,4 Millionen Euro zur Umsetzung von Windparkprojekten in Deutschland erfolgreich abzuschließen.

Im März durchsuchte die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach die Wohnungen von mehreren Personen, die im Zusammenhang mit dem Konkurs der Firma Umweltkontor Renewable Energy AG verdächtigt werden, Geschäftsanteile verschoben und Vermögensgegenstände beiseite gebracht zu haben. Über den Windparkbauer war am 1. Februar das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Bei der Gläubigerversammlung am 29. April stellte sich heraus, daß die noch vorhandene Vermögensmasse nicht einmal ausreicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken.

Bereits seit Februar 2004 ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen Verantwortliche der provento AG wegen Insolvenzverschleppung, Untreue, Betrug und Steuerhinterziehung. Die Firma betreibt über zwei Dutzend Windparks, an denen rund 560 private Anleger beteiligt sind. Ins Visier der Strafverfolger geriet auch der frühere energiepolitische Sprecher der Grünen im Mainzer Landtag, Dietmar Rieth, der bis Mitte 2003 dem Vorstand des Unternehmens angehörte. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen machte die provento AG den Anlegern vorsätzlich falsche Angaben zur Rentabilität der Objekte, zu den Risiken der Windkraft und zur Störanfälligkeit der Anlagen (000920).