Juni 2000

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ENERGIE-CHRONIK


VDEW-Mitglieder billigen Reform der stromwirtschaftlichen Verbändearbeit

Die 50. Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW) billigte am 6.6. in Hannover eine Reform des Spitzenverbandes, mit der vier bisher mehr oder weniger eigenständige Organisationen unter dem Dach der VDEW zusammenrücken. Es handelt sich dabei um die Arbeitsgemeinschaft Fernwärme (AGFW) bei der VDEW, die Hauptberatungsstelle für Elektrizitätsanwendung (HEA) in Frankfurt, die Technische Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber (VGB) in Essen und die Informationszentrale der Elektrizitätswirtschaft (IZE) in Frankfurt. AGFW, HEA und VGB sollen künftig als Fachverbände unter dem Dach der VDEW arbeiten. Die IZE, die schon bisher im Hause der VDEW angesiedelt ist, aber rechtlich einen eigenen Status besitzt, wird zum Jahresende 2000 aufgelöst und mit der bisherigen Abteilung "Information" der VDEW zum neustrukturierten Bereich Kommunikation beim Spitzenverband verschmolzen. Die Reform soll eine effizientere Interessenvertretung der Branche bei gleichzeitiger Kostensenkung und personeller Verschlankung bewirken. Der Spitzenverband will seine neue Struktur demnächst durch die Umbenennung in VDEW - Verband der Elektrizitätswirtschaft signalisieren. Ferner beschloss die Mitgliederversammlung die Verlagerung des rechtlichen Sitzes der VDEW von Frankfurt nach Berlin (ZfK, 6/00).

Orientierung an Wertschöpfungsstufen

Das neue Dach-Fachverbandsmodell der VDEW orientiert sich an den Wertschöpfungsstufen der Branche. Wie VDEW-Präsident Günter Marquis in einem Interview mit dem Energiemagazin TAM (12/00) mitteilte, wird der VGB künftig zusammen mit Teilen der VDEW den Fachverband "Erzeugung" bilden, während die HEA als Fachverband für Energiemarketing und -anwendung die Wertschöpfungsstufe "Vertrieb" ausfüllt und die AGFW den Bereich Fernwärme-Heizkraftwirtschaft vertritt. Über die Gründung eines Fachverbands "Netze" aus der VDEW und der bisherigen Deutschen Verbundgesellschaft (DVG) fänden derzeit intensive Gespräche statt. Für die Wertschöpfungsstufe "Handel" werde zunächst ein Fachbereich mit sehr schmaler Besetzung ins Leben gerufen, der bei ausreichendem Interesse in einen Fachverband umgewandelt werden könne. Insgesamt sei die Reform bereits weit fortgeschritten.