April 1999

990418

ENERGIE-CHRONIK


Auch VEW Energie bewirbt sich um Beteiligung an Energie Baden-Würtemberg

An der geplanten Ausschreibung zur Privatisierung des Landesanteils an der Energie Baden-Württemberg (EnBW) will sich auch die VEW Energie beteiligen. Die EnBW sei im Vergleich zu den eigenen Stromaktivitäten ein etwa gleich großer Partner, erklärte der Vorstandsvorsitzende Gert Maichel auf der Bilanzpressekonferenz. Auch von der kommunal geprägten Aktionärsstruktur würden die beiden Konzerne gut zusammenpassen (Börsen-Zeitung, 22.4.; FAZ, 22.4.).

Als mögliche Interessenten für die Übernahme des Landesanteils von 25,18 Prozent an der EnBW sind inzwischen ein gutes Dutzend Konzerne aus dem In- und Ausland im Gespräch, darunter die Viag mit dem Bayernwerk (961210), die RWE Energie (980104), die BASF (981115) und die französische EDF (990314). In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung (10.4.) äußerte sich der EnBW-Vorstandschef Gerhard Goll positiv über die seit Jahrzehnten bestehende Zusammenarbeit mit der EDF und wies Befürchtungen zurück, daß die EnBW bei einem Einstieg der Franzosen zu einer "Verkaufsagentur für französischen Atomstrom degradiert" werden könnte.

NWS sieht keine Notwendigkeit für Kooperation

"Es besteht keinerlei Veranlassung, eine wie auch immer geartete Kooperation mit anderen Energieversorgern wie zum Beispiel der EnBW anzustreben", heißt es in der jüngsten Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift der Neckarwerke Stuttgart AG (NWS) unter Verweis auf die wirtschaftlich stabile Lage des Unternehmens. Das Handelsblatt (30.4.) wertet dies als "klare Absage" des NWS-Vorstands an die Absicht von Ministerpräsident Erwin Teufel, eine engere Zusammenarbeit zwischen NWS und EnBW herbeizuführen (990314).