Dezember 1998

981212

ENERGIE-CHRONIK


Bewag weist Vorwurf überhöhter Preise für Tarifkunden zurück

Die Bewag müsse ihre Preise für Privatkunden um mindestens zehn Prozent "auf ein mißbrauchfreies Niveau" senken. Diese Forderung erhob der ehemalige Direktor des Bundeskartellamts, Kurt Markert. In einem Brief an Bewag-Chef Dietmar Winje kündigte der Pensionär als persönlich betroffener Bewag-Kunde an, seine Stromrechnung ab Januar nur noch mit zehn Prozent Abschlag zu zahlen. Die Grünen im Abgeordnetenhaus und einige Medien schlossen sich seiner Kritik an. Bewag-Sprecher Reinhard Heitzmann verwies demgegenüber darauf, daß die Strompreise für Haushalte im Westen der Stadt seit 1990 stabil seien und im Vergleich mit anderen deutschen Ballungsgebieten im Mittelfeld lägen. Darüber hinaus sei die Konzessionsabgabe, die 1994 noch rund 0,06 Pfennig für jede im Tarifbereich verkaufte Kilowattstunde betrug, auf derzeit 3,2 Pf/kWh gestiegen und werde bis 2001 schrittweise auf 4,69 Pf/kWh klettern. Diese Mehrbelastung sei nicht an die Kunden weitergegeben worden, was einer indirekten Preisreduzierung für Haushalte um neun Prozent entspreche (Berliner Morgenpost, 16.12.; Berliner Zeitung, 17.12.).