Februar 1995

950216

ENERGIE-CHRONIK


"Oberflächentemperatur der Erde erhöhte sich seit 1880 um 0,7 Grad"

Der Klimaforscher Klaus Hasselmann hat am 20.2. im Beisein von Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) in Bonn eine Studie des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie vorgestellt, wonach die global gemittelte Oberflächentemperatur der Erde seit 1880 um 0,7 Grad gestiegen ist. Diese Klimaveränderung sei mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent vom Menschen verursacht worden. Aufgrund neuer Untersuchungsmethoden könne jetzt erstmals mit hoher Sicherheit gesagt werden, daß besonders der Anstieg von CO2 und anderen Treibhausgasen wie Methan und FCKW für die globale Erwärmung verantwortlich sei. Wenn nichts geschehe, werde die Temperatur in hundert Jahren um drei Grad höher liegen. Die Zerstörung der Ozonschicht lasse sich inzwischen auch über der Arktis nachweisen. Hasselmann prophezeite für die nächsten Jahre Unwetter und gewaltige Stürme, wenn nicht so schnell wie möglich einschneidende Veränderungen in der Umweltpolitik vollzogen würden. Er will seine Erkenntnisse der bevorstehenden internationalen Klimakonferenz unterbreiten, die vom 28. März bis 7. April in Berlin stattfindet. Für Forschungsminister Rüttgers steht damit zweifelsfrei fest, daß der Mensch "Auslöser für Klimaveränderungen ist" (FAZ, 21.2.; Handelsblatt, 21.2.; stern, 23.2.).