Januar 1995

950103

ENERGIE-CHRONIK


Grüne beharren auf Ausstieg und fordern "Entmonopolisierung" der Stromwirtschaft

Nach Ansicht von Bündnis 90/Die Grünen geht es bei den geplanten neuen Energiekonsensgesprächen zwischen Koalition und SPD hauptsächlich um die Fortführung und Absicherung der Kernkraftnutzung. Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Joschka Fischer, unterstrich am 18.1. vor Journalisten in Bonn, daß für seine Partei der geregelte Ausstieg aus der Kernkraft Bedingung und Schwerpunkt einer Regierungsbeteiligung bleibe. Dies bedeute, daß alles, was zwischen Union und SPD auf diesem Gebiet abgesprochen werde, allenfalls die Laufzeit einer Großen Koalition habe und die Energiewirtschaft keine Investititionssicherheit auf lange Sicht erhalten werde. Um neuen Druck für einen Ausstieg aus der Kernenergie zu machen, wollen Bündnis 90/Die Grünen auf die "Entmonopolisierung" der Stromwirtschaft dringen. "Wenn schon Marktwirtschaft, dann muß auch dieser letzte Bereich des staatsmonopolistischen Kapitalismus aufgebrochen werden", sagte Fischer (DPA, 18.1.).