April 1993

930411

ENERGIE-CHRONIK


Horno muß Braunkohle-Abbau weichen

Einiges Aufsehen erregt in den Medien das Schicksal des Dorfes Horno in der Lausitz, das mit seinen 380 Einwohnern dem Braunkohlentagebau weichen soll. Die brandenburgische Landesregierung hatte Ende März beschlossen, das Dorf zu opfern, um die Versorgung des Kraftwerks Jänschwalde sicherzustellen. Sie folgte damit dem Votum des Brandenburgischen Braunkohleausschusses vom Juni vorigen Jahres. Ministerpräsident Stolpe (SPD) muß sich seitdem vorhalten lassen, er habe den Einwohnern im Frühjahr 1991 versprochen, keine Entscheidung gegen ihren Willen zu unterschreiben. Am Ostersamstag war Horno das Ziel von rund 4 000 "Ostermarschierern" aus der Umgebung. Der in Guben lebende englische Schriftsteller Michael Gromm kündigte weitere Aktionen für die Erhaltung des Ortes an (FAZ, 1.4.; taz, 1.4.; Berliner Zeitung, 1.4.; Neue Zeit, 13.4.; Die Zeit, 16.4.).