April 1992

920406

ENERGIE-CHRONIK


Düstere Klima-Prognosen vor dem Umweltgipfel von Rio

Im Vorfeld des vom 1. bis 12. Juni in Rio tagenden "Umweltgipfels" der UN nahmen der "Treibhauseffekt" und andere Bedrohungen des weltweiten Klimas weiterhin breiten Raum in den Medien ein. Der Konferenz wurden dabei kaum oder keine Aussichten auf Erfolg zugebilligt. Der Spiegel (20. u. 27.4.) brachte aus Anlaß des Umweltgipfels zwei längere Reports über die verheerenden Folgen von Treibhauseffekt, Brandrodung und Umweltgiften. Der stern sah "die Erde im Fieber", die Bunte (29.4.) öffnete die "Akte Weltuntergang" und "Hör zu" (10.4.) prophezeite "Nichts wird mehr sein, wie es mal war".

Auch nach Ansicht des Handelsblatts (22.4.) zeichnen sich für den Umweltgipfel in Rio keine großen Durchbrüche ab. Die Konferenz werde "wahrscheinlich mit unverbindlichen Absichtserklärungen enden", obwohl "die globalen Abstimmungszwänge beim Umweltschutz dramatisch gewachsen" seien. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, den Anfang Juli stattfindenden Wirtschaftsgipfel der führenden Industrieländer in München zeitlich vorzuziehen oder die Umweltkonferenz auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen.