Januar 2024

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ENERGIE-CHRONIK


Zubau bei Windkraft an Land erreichte 2023 mehr als 3 Gigawatt

Wie die "Deutsche Windguard" am 16. Januar mitteilte, erreichte die Windenergie an Land im Jahr 2023 einen Zubau von 745 neuen Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.567 MW. Dies entspricht einer Steigerung des Zubaus gegenüber dem Vorjahr von 48 Prozent. Dem Zubau steht ein Rückbau in Höhe von 423 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 534 MW gegenüber. Auch der Netto-Zubau beträgt somit noch über 3 Gigawatt.

Das im EEG vorgesehene Zwischenziel für 2024 kann voraussichtlich nicht mehr erreicht werden

Insgesamt gab es zum Jahresende 2023 in Deutschland 28.677 Windenergieanlagen mit einer kumulierten Nennleistung von 61.010 MW. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg installierten Leistung um 5 Prozent, während sich Anzahl aller Anlagen nur um 1 Prozent erhöhte.

Obwohl der Zubau zum ersten Mal seit 2017 wieder die Schwelle von 3 Gigawatt überschritt, wird er bei diesem Tempo bei weitem nicht ausreichen, um das im EEG vorgegebene Zwischenziel von 69 GW bis Ende 2004 zu erreichen. Dazu wäre in diesem Jahr ein Zubau von insgesamt fast 8 GW erforderlich.

Seit Jahresbeginn befinden sich 1.615 Anlagen mit 2.497 MW im ungeförderten Weiterbetrieb

Die 423 zurückgebauten Anlagen wurden großteils im Rahmen von Repoweringprojekten stillgelegt, die 30 Prozent des Neuzubaues ausmachten. Ihr durchschnittliches Alter betrug 22 Jahre. Die meisten dieser Anlagen verfügten somit zum Zeitpunkt der Stilllegung nicht mehr über einen Förderanspruch nach dem EEG, der auf zwanzig Jahre befristet ist. Weitere 7.624 Windenergieanlagen mit zusammen 7.807 MW, die im Jahr 2023 nicht mehr über einen Förderanspruch nach dem EEG verfügten, sind noch in Betrieb. Zudem erlosch zum Jahresende 2023 für alle Windenergieanlagen der Anspruch auf Förderung, die im Jahr 2003 in Betrieb genommen wurden. Damit befinden sich seit Anfang dieses Jahres insgesamt 1.615 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2.497 MW in der Phase des ungeförderten Weiterbetriebs.

Ein Drittel des gesamten Zubaues entfällt auf Schleswig-Holstein

Wie schon der im September 2023 veröffentlichte Zwischenbericht der Fachagentur Wind an Land deutlich machte (231013), verteilte sich der Zubau überaus ungleichmäßig auf die einzelnen Bundesländer. Absoluter Spitzenreiter war wie in den Vorjahren Schleswig-Holstein, wo 249 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.210 MW errichtet wurden. Das entspricht einem Anteil von 34 Prozent am Gesamtzubau. Besonders gering war die zugebaute Leistung – bezogen auf die Landesfläche – in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen.

Neue Anlagen sind durchschnittlich 206 Meter hoch

Die 2023 neu installierten Windenergieanlagen verfügen im Durchschnitt über eine Nennleistung von 4.788 Kilowatt. Sie sind damit um 10 Prozent leistungsstärker als die durchschnittliche Anlage des Vorjahres. Die durchschnittliche Gesamthöhe (einschließlich Rotor) hat sich hingegen gegenüber dem Vorjahr kaum verändert und liegt bei 206 Meter. Dabei wurden im Durchschnitt geringfügig kleinere Nabenhöhen (136 Meter) und etwas größere Rotordurchmesser (141 Meter) als im Vorjahr installiert.

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