Januar 2018

180110

ENERGIE-CHRONIK


Hunderttausende ohne Strom durch Orkan "Friederike"

Ein Vierteljahr nach den Sturmtiefs "Xavier" und "Herwart" (171113) führte am18. Januar der Orkan "Friederike" erneut zu zahlreichen Stromausfällen. Ursache waren in den allermeisten Fällen vom Sturm entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste, die Stromleitungen beschädigten. Besonders anfällig waren naturgemäß die Freileitungen des Mittel- und Hochspannungsnetzes. Dadurch kam es zu großflächigen Ausfällen im Niederspannungsnetz, obwohl dieses größtenteils verkabelt ist. Allein in den Gebieten der beiden Netzbetreiber Mitnetz und Westnetz waren bis zu 400.000 Menschen ohne Strom. Es dauerte teilweise Tage, bis die Versorgung wieder hergestellt war.

Bei Mitnetz traf es bis zu 140.000 Kunden gleichzeitig

Am ärgsten betroffen war die EnviaM-Tochter Mitnetz, die das größte ostdeutsche Verteilnetz betreibt. In ihrem Gebiet erreichten die Stromausfälle kurz nach 16 Uhr den Höhepunkt. Bis zu 140.000 Haushalte mit rund 300.000 Menschen waren gleichzeitig ohne Strom. Für die am stärksten betroffene Region Westsachsen wurde Personal aus den anderen Regionen abgestellt. Wegen der zahlreichen Anrufe war die Störungs-Stelle des Unternehmens zeitweilig überlastet und nicht zu erreichen. "Alle Mitarbeiter und Einsatzkräfte sind nach vier Tagen im Einsatz an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen", hieß es in einer Pressemiteilung der Mitnetz. Durch Umschalten auf andere Leitungen, Reparaturen und den Einsatz von Netzersatzanlagen habe man bis zum Abend des 20. Januar alle Kunden im Hoch- und Mittelspannungsbereich wieder versorgen können. Am folgenden Tag sei auch die Grundversorgung wiederhergestellt gewesen.

Bei Westnetz waren 70.000 Haushalte ohne Strom

Im Bereich der Innogy-Tochter Westnetz, die das frühere RWE-Verteilnetz betreibt, waren bis zu 70.000 Kunden bzw. Haushalte gleichzeitig betroffen. Das bedeutet, daß bis zu 150.000 Menschen ohne Strom auskommen mußten. Davon entfielen etwa 120.000 auf Nordrhein-Westfalen, 20.000 auf Rheinland-Pfalz und 10.000 auf das südliche Niedersachsen. Um etwa 10 Uhr kamen aus den westlichen Gebieten von Nordrhein-Westfalen die ersten Meldungen über Versorgungsunterbrechungen. Gegen 14 Uhr war der Höhepunkt erreicht. Mehr als 500 Mitarbeiter der Westnetz und rund 200 Techniker von Fremdfirmen waren rund 800 Mal im Einsatz, um diese Störungen schnellstmöglich zu beheben. Bis 17 Uhr war die Stromversorgung überall wiederhergestellt.

 

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