Mai 2014

140504

ENERGIE-CHRONIK


 

 

Dem Wirtschaftszweig Solarenergie – der in dieser Grafik neben der Photovoltaik auch die Solarthermie umfaßt – gingen im vergangenen Jahr 40 Prozent der Arbeitsplätze verloren. Ohne diesen Rückgang wäre die Gesamtzahl der Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien auch 2013 weiter gestiegen.

Photovoltaik drückt auf Wirtschaftslage bei Erneuerbaren

Im Bereich der erneuerbaren Energien sind 2013 sowohl die Investitionen als auch der Umsatz und die Zahl der Beschäftigten zurückgegangen. Der Einbruch beschränkt sich aber im wesentlichen auf die Photovoltaik-Branche, wo die Abschwächung des Zubaues politisch gewollt ist (140508). Dies ergibt sich aus dem dritten Bericht zur "Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland", den das Bundeswirtschaftsministerium am 26. Mai veröffentlichte.

Im Jahr 2012 war die Photovoltaik der bei weitem bedeutendste Investitionssektor gewesen. Jetzt flossen hier anstelle von 11,71 nur noch 4,24 Milliarden Euro. Dieser starke Rückgang um 62 Prozent wurde aber teilweise durch die Windenergie kompensiert, die sich mit einem Zuwachs von 3,90 auf 7,06 Milliarden an die Spitze setzte. Mit großem Abstand und ohne wesentliche Veränderungen folgten Strom-Biomasse (von 1,69 auf 1,43 Mrd.), Wärme-Biomasse (von 1,23 auf 1,21 Mrd.), Geothermie (von 0,98 auf 1,02 Mrd.), Solarthermie (von 0,99 auf 0,88 Mrd.) und Wasserkraft (unverändert 0,25 Mrd.). Insgesamt beliefen sich die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien auf rund 16,09 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang um 20 Prozent.

Siebzig Prozent aller Beschäftigten verdanken ihren Arbeitsplatz dem EEG

Ähnlich entwickelten sich die Umsätze der in Deutschland ansässigen Hersteller von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (inklusive der Exporte in Deutschland ansässiger Komponentenhersteller). Nach einer ersten Schätzung lagen sie bei etwa 22,70 Milliarden Euro gegenüber 26,01 Milliarden im Vorjahr. Das wäre ein Rückgang um 13 Prozent. Die größte Einbuße gab es auch hier im Bereich Photovoltaik, dessen Umsatz von 8,18 auf 3,56 Milliarden Euro schrumpfte (minus 56 Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten, die dem Bereich der erneuerbaren Energien zugeordnet werden können, belief sich 2013 auf rund 371.400 Personen und lag damit um 7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auf den Export von Anlagen, Komponenten, Biomasse und Biokraftstoffen entfielen rund 112.900 Personen bzw. 30 Prozent der Beschäftigung. Der Großteil aller Beschäftigten – 261.500 Personen – profitierte mehr oder weniger stark vom Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das sind siebzig Prozent. Gut die Hälfte dieser EEG-Arbeitsplätze entfielen auf die Windenergie (137.800), gefolgt von Biomasse (63.000), Photovoltaik (56.000), (3.400) und Geothermie (1.300).

Beschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland 2013

  Beschäftigung durch Investitionen (inkl. Export) Beschäftigung durch Wartung & Betrieb Beschäftigung durch Bereitstellung von Brenn- u. Kraftstoffen Beschäftigung gesamt 2013 Beschäftigung gesamt 2012
Wind Land 100.800 18.200   119.000 104.200
Wind Meer 17.500 1.300   18.800 17.800
Photovoltaik 45.100 10.900   56.000 100.300
Solarthermie (Wärme) 10.100 1.300   11.400 12.200
Solarthermie (Kraftwerke) 1.100     1.100 1.400
Wasserkraft 8.300 4.800   13.100 12.900
Tiefengeothermie 1.300 200   1.500 1.400
Oberflächennahe Geothermie 13.300 2.500   15.800 15.000
Biogas 17.200 11.800 20.200 49.200 50.400
Biomasse Kleinanlagen 10.100 3.900 14.600 28.600 28.800
Biomasse (Heiz–)Kraftwerke 6.000 8.600 8.400 23.000 22.900
Biokraftstofffe     25.600 25.600 25.400
Summe 230.800 63.500 68.800 363.100 392.500
öffentlich geförderte Verwaltung, Forschung       8.300 7.300
Summe       371.400 399.800

 

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