November 2007

071119

ENERGIE-CHRONIK


Bürgerentscheid verhindert neues Kohle-Kraftwerk

RWE wird das am Standort Ensdorf geplante Steinkohlekraftwerk (061114) nicht errichten. Bei einer einwöchigen Abstimmung, an der sich mehr als 70 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten, lehnten die Ensdorfer Bürger im November mit einer klaren Mehrheit von rund 70 Prozent eine Änderung des Flächennutzungsplans ab, die Voraussetzung für den Kraftwerksbau wäre. Der Gemeinderat der 7000-Einwohner-Gemeinde hatte im Oktober beschlossen, sich an das Votum der Bürger zu halten, wenn wenigstens zwei Drittel der Wahlberechtigten teilnehmen. Die RWE Power AG kündigte deshalb am 26. November an, ihren Genehmigungsantrag beim saarländischen Umweltministerium zurückzuziehen. Das Kraftwerk sollte zwei Blöcke mit einer Leistung von insgesamt 1600 MW umfassen.

Auch an anderen Orten regt sich Widerstand gegen neue Kohlekraftwerke. So protestierte die Umweltschutzorganisation Greenpeace am 20. November in Hamburg gegen das geplante Kraftwerk Moorburg mit einer Leistung von 1600 MW (070508). Die Umweltschützer halten die Kohlekraftwerke für klimaschädlich. Unabhängig vom noch laufenden Genehmigungsverfahren einigten sich der Hamburger Senat und Vattenfall am 14. November auf den Start des Projekts, an dem auch die Norddeutsche Affinerie mit einer "virtuellen Kraftwerksscheibe" von 114 MW beteiligt ist.

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