November 2006

061120

ENERGIE-CHRONIK


Personalia

Matthias Kurth (54), Präsident der Bundesnetzagentur, wurde am 10. November wider Erwarten nicht zum Generalsekretär der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Genf gewählt, obwohl er der gemeinsame Kandidat der europäischen Staaten war. Kurth unterlag mit sechzig gegen 95 Stimmen einem Bewerber aus Mali, Hamadoun Touré, den die Entwicklungsländer unterstützten. Kurth leitet die aus der früheren Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hervorgegangene Bundesnetzagentur seit Februar 2001. Sein Vertrag läuft im Februar 2007 aus. Nun bleibt er möglicherweise Chef der Behörde, falls sich die schwarz-rote Koalition darauf verständigen kann, dieses Amt weiterhin einem SPD-Mitglied zu überlassen. Da seine Amtsführung allseits anerkannt wird, hat er auch bei anderen Parteien gute Chancen.

Werner Brinker (54), Chef des niedersächsischen Regionalversorgers EWE, wurde zum "Energiemanager des Jahres 2006" gekürt. Die Auszeichnung wird seit 2001 von der Zeitung "Energie und Management" in Zusammenarbeit mit anderen Partnern verliehen. Brinker amtiert seit Juni 2002 auch als Präsident des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (020612). Er ist der sechste Preisträger nach Roland Hartung (MVV Energie), Dieter Nagel (Thüga), Dieter Attig (Stawag), Helmut Haumann (GEW Rheinenergie) und Klaus Rauscher (Vattenfall). Mitverleiher waren in diesem Jahr die Sozietät Becker-Büttner-Held und die Managementberatung A.T. Kearney. Die diesjährige Jury bestand aus Hans-Willy Bein (Süddeutsche Zeitung), Matthias Cord (A.T. Kearney GmbH), Christian Held (Becker-Büttner-Held), Peter Hennicke (Wuppertal-Institut), Eberhard Meller (VDEW), Ulrich Mössner (BGW), Lutz Raettig (Morgan Stanley Bank), Dieter Schmitt (Uni Essen), Heinz-Jürgen Schürmann (Handelsblatt), Helmut Sendner (Energie & Management) und Gerhard Widder (VKU).

Burckhard Bergmann (63), Vorstandsvorsitzender der E.ON Ruhrgas AG, wurde russischer Honorarkonsul für Nordrhein-Westfalen. Der russische Botschafter Vladimir V. Kotenev, der bereits den EnBW-Chef Utz Claassen mit dem "Kreuz des Ordens des Heiligen Nikolaus" dekorierte (050712), überreichte Bergmann die Ernennungsurkunde am 22. November in Düsseldorf. Bergmann sitzt seit dem Jahr 2000 im Aufsichtsrat des vom Kreml dirigierten russischen Gasmonopolisten Gazprom, an dem E.ON Ruhrgas mit 6,4 Prozent beteiligt ist.

Utz Classen, Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg (EnBW), und EnBW- Vorstandsmitglied Pierre Lederer wurden zum "Ritter im Nationalen Orden der Ehrenlegion" ernannt. Die französische Regierung honorierte damit die erheblichen Gewinne, welche die Electricité de France (EDF) neuerdings über ihre deutsche "Filiale" erzielt. Claassen und Lederer teilen sich die Ehre, dem untersten Grad der jeweils 100.000 "Ritter" anzugehören, z.B. mit Alice Schwarzer und Klaus Wowereit. Die höheren Grade sind der Offizier (z.B. Ulrich Wickert), der Kommandeur (z.B. Manfred Rommel), der Großoffizier (z.B. Edmund Stoiber) und als oberste Stufe die Inhaber des "Großkreuzes" (z.B. Hans-Dietrich Genscher).