März 2006

060309

ENERGIE-CHRONIK


Iberdrola errichtet GuD-Kraftwerk in Hessen

Ein "großer europäischer Energieerzeuger" wolle im Industriepark der hessischen Gemeinde Mecklar-Meckbach ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) mit einer Leistung von mehr als 1000 MW errichten und betreiben. Dies teilten der Landrat des Kreises Hersfeld-Rotenburg und der Bürgermeister der Standortgemeinde Ludwigsau auf einer Pressekonferenz am 14. März mit, nachdem der Kaufvertrag zwischen dem Unternehmen und der mit der Bodenbevorratung beauftragten Hessischen Landgesellschaft (HLG) unterschrieben worden war. Nach Informationen von "Dow Jones Energy Daily" handelt es sich bei dem Investor um den Energiekonzern Iberdrola, der nach dem Staatskonzern Endesa der zweitgrößte Strom- und Gasversorger Spaniens ist.

Der Investor benötigt rund elf Hektar der insgesamt 65 Hektar großen Industriefläche Mecklar/Meckbach für das Kraftwerk, das einen Wirkungsgrad von 60 Prozent erreichen soll. Die Baukosten werden mit 300 Millionen Euro veranschlagt. Für Genehmigung, Planung und Bau sind drei bis vier Jahre vorgesehen. Somit könnte das Gas- und Dampfkraftwerk 2009/2010 ans Netz gehen. Die mit der Projektentwicklung beauftragte HGW Ingenieurgesellschaft (Greifswald) soll 600 mögliche Standorte geprüft haben. Den Ausschlag für das neue Industriegebiet in Mecklar-Meckbach gab unter anderem die unmittelbare Nähe dreier Ferngasleitungen, eines Umspannwerkes und die Anbindung an Autobahnen.

E.ON baut Steinkohle-Kraftwerk in den Niederlanden

Der E.ON-Konzern gab am 3. März bekannt, daß er ein neues hocheffizientes Kohlekraftwerk im niederländischen Maasvlakte in der Nähe von Rotterdam errichten wird. Maasvlakte liegt verkehrsgünstig am Tiefwasserhafen von Rotterdam und ist daher einer der besten Standorte für die Verstromung von Importsteinkohle in Europa. E.ON betreibt an diesem Standort bereits ein 1100 Megawatt-Kohlekraftwerk, das derzeit modernisiert wird. Das neue Kraftwerk wird ebenfalls eine installierte Leistung von 1100 Megawatt haben und kann rund sieben Prozent des niederländischen Strombedarfs decken. Es arbeitet mit Kohlenstaubbefeuerung, wodurch der Wirkungsgrad gegenüber herkömmlichen Steinkohle-Kraftwerken um vier Prozent auf rund 46 Prozent steigt. Die Baukosten werden auf 1,2 Milliarden Euro veranschlagt.

E.ON baut damit seine Position auf dem niederländischen Erzeugermarkt weiter aus. Im vergangenen Jahr hatte sich E.ON mit dem Kauf des niederländischen Stromverteilungsunternehmens NRE Energie erstmals den Zugang zu Endkunden in den Niederlanden erschlossen (050908).