Januar 2006

060106

ENERGIE-CHRONIK


Haushaltsstrom ist bei E.ON edis am teuersten

Mit 654,70 Euro für den Jahresverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts (3.000 Kilowattstunden) ist Haushaltsstrom derzeit bei E.ON edis am teuersten. Der Preisunterschied zum günstigsten Anbieter EWE beträgt 21,4 Prozent. Dies ergibt sich aus der neuesten Übersicht, die der Stromangebots-Vermittler Verivox am 11. Januar veröffentlichte. Auf den weiteren Plätzen folgen die Stadtwerke Leipzig, die enviaM und die Energieversorgung Sachsen-Ost (siehe Liste). Bei allen vier Unternehmen handelt es sich um ostdeutsche Stromversorger.

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW), die im Vorjahr die gesamtdeutsche Liste anführte (050107), bleibt der teuerste Haushaltsstromlieferant in den alten Bundesländern. Außerdem hält sie weiterhin den Rekord beim Strompreisanstieg, da sie ihren Kunden im Versorgungsbereich der früheren Neckarwerke Stuttgart fast 45 Prozent mehr abverlangt als im Jahr 2000. Verivox wertet dies als "Indiz, dass das Fehlen einer Genehmigungspflicht für Allgemeine Tarife in Baden-Württemberg ein glatter Fehlschlag war". Kräftig zugelangt haben aber auch RWE Westfalen-Weser-Ems und die Pfalzwerke, die ihre Stromtarife im selben Zeitraum um ein gutes Drittel nach oben schrauben konnten, obwohl sie weiter der Genehmigungspflicht unterlagen.

Bei den bisher bekannten Preiserhöhungen für das Jahr 2006 haben vor allem E.ON-Regionalunternehmen zugeschlagen. Auch hier führt E.ON edis mit 8,13 Prozent die Negativliste an. Auf dem zweiten Platz folgt E.ON Avacon mit 7,57 bzw. 6,12 Prozent. Die Stadtwerke Leipzig erhöhten um 5,08 Prozent. Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet die vergleichsweise teuren Stromversorger die Preise am deutlichsten erhöht haben.

Entwicklung der Stromtarife von 2000 bis 2006*

Als Beispiel dient ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3000 Kilowattstunden

Anbieter

Jahreskosten
aktuell in Euro

Strompreisanstieg
seit 2000 in %
Strompreisanstieg
2006 in %
Anmerkungen
E.ON edis 654,70 16,44% 8,13%  
Stadtwerke Leipzig GmbH 642,79 28,63% 5,08%  
enviaM 641,09 19,30% 3,89% ehemals envia
enviaM 641,09 22,84% 3,89% ehemals MEAG
Energievers. Sachsen Ost 638,37 22,12% 4,26%  
EnBW 632,22 20,39% keine  
EnBW 632,22 44,93% keine ehemals Neckarwerke Stuttgart
energis 630,90 22,28% 3,85%  
E.ON Avacon 624,23 22,25% 7,57% Sachsen-Anhalt
EWR 620,40 24,09% 2,27%  
DREWAG 610,63 29,59% 3,61%  
Stadtwerke München 609,32 17,85% 3,44%  
RWE Westfalen-Weser-Ems 605,88 35,33% 3,86%  
swb Bremen 604,68 26,84% keine  
Pfalzwerke 602,10 35,28% 2,35%  
Vattenfall Europe Hamburg 600,75 14,47% keine  
Vattenfall Europe Berlin 598,98 20,15% keine Preiserhöhung wahrscheinlich
Stadtwerke Duisburg 591,49 25,45% keine Erhöhung beantragt
Mainova 590,94 20,77% keine Preiserhöhung abgelehnt
Dortmunder EW 590,34 25,01% 2,98%  
RheinEnergie 585,63 23,18% 5,00%  
entega 581,28 25,48% keine Preiserhöhung abgelehnt
Stadtwerke Düsseldorf 580,88 31,42% keine  
E.ON Avacon 580,80 23,20% 6,12% Niedersachsen
E.ON Bayern 580,55 13,38% 2,49% ehemals Isar-Amperwerke
E.ON Bayern 580,55 10,63% 2,49% ehemals OBAG
E.ON Bayern 580,55 25,69% 2,49% ehemals Überlandwerke Unterfranken
N-ERGIE 573,47 13,88% 4,42%  
Stadtwerke Hannover 563,90 16,52% keine  
EWE 539,30 18,87% keine  
* Quelle: www.verivox.de