Februar 2004

040209

ENERGIE-CHRONIK


EnBW-Beschäftigte arbeiten zwei Stunden weniger ohne Lohnausgleich

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) und die Gewerkschaft ver.di einigten sich am 30. Januar auf einen Kompromiß zu den vom EnBW-Vorstand beabsichtigten Einsparungen und Stellenstreichungen (031001). Demnach wird die wöchentliche Arbeitszeit der EnBW-Beschäftigten drei Jahre lang von 38 auf 36 Stunden verkürzt, ohne daß ein Lohnausgleich erfolgt. Anstelle einer Tariferhöhung erhalten die Beschäftigten für das laufende Jahr eine einmalige Zahlung von 700 Euro. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2005 bis zum 28. Februar 2006 wurde eine lineare Erhöhung der Gehälter um 1,8 Prozent vereinbart. Als Gegenleistung verzichtet die Unternehmerseite fünf Jahre lang auf betriebsbedingte Kündigungen. Das Weihnachtsgeld, das bisher nur auf einer Betriebsvereinbarung beruhte, wird vereinheitlicht und tariflich abgesichert. Mit Ausnahme der Arbeitszeitverkürzung gilt der Tarifabschluß formell für alle 14.000 Beschäftigten der "privaten Energiewirtschaft" in Baden-Württemberg, die aber weitgehend mit der EnBW-Belegschaft identisch sind.

Die Vereinbarung wurde von der EnBW als "Sieg der Vernunft" und von ver.di als "tragfähiges Ergebnis" bezeichnet. Die EnBW will die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um zwei Stunden in Form einer "4,5-Tage-Woche" umsetzen. Zusammen mit dem bereits zuvor vereinbarten sozialverträglichen Abbau von bis zu 2.140 Beschäftigten bewirke der jetzige Tarifabschluß bis 2006 eine Verringerung der Personalkosten um 337 Millionen Euro.