August 2001

010820

ENERGIE-CHRONIK


Asbest-Spätschäden bei Kraftwerkern

Im Bereich Stromerzeugung des RWE-Konzerns wurden seit den achtziger Jahren 119 anerkannte asbestbedingte Berufskrankheiten registriert. Dazu zählten 29 Asbestosen, 23 Fälle von Lungenkrebs und 67 Fälle von Rippenfellkrebs. Insgesamt 85 Betroffene sind inzwischen verstorben. Diese Angaben machte die Berufsgenossenschaft Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE) in einem Bericht, den sie am 2. August in Essen vorlegte. Den Höhepunkt der Asbest-Folgeerkrankungen erwartet BGFE-Hauptgeschäftsführer Olaf Petermann in den Jahren bis 2010 (Westd. Allg. Ztg., 3.8.).

Wie BGFE-Hauptgeschäftsführer Petermann gegenüber der "Wirtschaftswoche" (2.8.) sagte, sind E.ON-Beschäftigte noch stärker betroffen: Während bei RWE auf tausend Versicherte 3,28 Rentenfälle durch Asbest kommen, sind es bei E.ON 7,65. Der Grund dafür sei, daß die Vorgängerunternehmen der E.ON Energie (PreussenElektra und Bayernwerk) bis in die achtziger Jahre russischen Blauasbest verwendet hätten. Dieser sei mehr als doppelt so giftig wie der Weißasbest aus Südamerika und Kanada, den RWE einsetzte.

Sowohl E.ON als auch RWE haben inzwischen großangelegte Untersuchungen gestartet, um Spätfolgen der seit 1993 verbotenen Verwendung von Asbest für Brandschutz und Wärmedämmung auf die Spur zu kommen. Bei RWE erfaßt die Befragung rund 14.000 und bei E.ON rund 20.000 ehemalige und aktive Beschäftigte.

Brände in Kohlekraftwerken

Bei einem Großbrand im Braunkohlekraftwerk Weisweiler von RWE-Rheinbraun wurden am 11. August sechs Menschen zum Teil schwer verletzt. Ursache war eine Verpuffung an den Förderbändern, mit denen die Kohle in die Kessel transportiert wird. Die Feuerwehr löschte den Brand in stundenlangem Großeinsatz (Frankf. Allg. Sonntagszeitung, 12.8.).

Ein Brand im Braunkohlekraftwerk Buschhaus richtete am 27. August einen Schaden von mindestens zwei Millionen Mark an. Nach Angaben der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke AG entstand das Feuer in der Kohleaufbereitung der Anlage. Es dauerte mehrere Stunden, bis die Flammen unter Kontrolle waren. Das Kraftwerk mußte vorübergehend stillgelegt werden (Hann. Allgemeine, 28.8.).